Mittwoch, 11. Februar 2009

Seemannswitze





Endlich weiß ich, wie die Bezeichnungen "Steuerbord" und "Backbord" entstanden.
Der Kapitän hält mit der rechten Hand
das Steuer,
mit der linken Hand kratzt er sich an
der Backe.
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Die Liebe ist die Flagge,
Das Leben ist die See,
Das Schicksal ist die Welle,
Der Hafen ist die Eh´,
Die Ehefrau sitzt am Steuer
und lenkt nach ihrer Art,
Der Ehemann schwitzt am Ruder
und zahlt die ganze Fahrt.

Dieses kleine Gedicht fand sich auf einer Kneipenrechnung.
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Die 12 goldenen Regeln eines modernen Nautikers
Warte mit dem Ausweichen bis zuletzt und zeige, daß du keine Angst hast.
Komme beim Ausweichen bis auf einen Grad auf den alten Kurs zurück, es macht den Gegner unsicher.
Das Manöver des letzten Augenblicks lasse den Gegner fahren. Nur so bleibst Du auf Kurslinie.
Überhole so dicht wie möglich, es könnte ein Bekannter an Bord sein.
Fischer passiere recht dicht, sie sind dir dankbar für jeden ins Netz gescheuchten Fisch.
Tausche die Positionslaternen aus, die Hilflosigkeit des Gegners verschönert Deine Wache.
Bei guter Sicht zeigen die üblichen Vor- und Rückwärtsmanöver dem Kapitän deine Selbständigkeit.
Benutze bei Nebel nie das Radargerät, es zeugt von mangelndem Mut.
Exakte Ruderkommandos verdummen die Wachgänger. Lasse sie selber denken.
Blende nie alle nach voraus scheinende Lichter ab, sie zeugen von gesellschaftlichem Leben an Bord.
Lasse dem Kapitän deine Wachsamkeit merken und trage auf der Brücke festes Schuhwerk.
Verbessere häufig den Lotsen, es zeugt davon, daß du kein Anfänger bist.
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Die 10 eindeutigsten Hinweise dafür, dass Sie ein schlechter Seefahrer sind:
1. Sie sind Kapitän der Titanic.
2. Bei Nebel bekommen Sie ein Horn.
3. Sie finden die Reeling zum Kotzen.
4. Sie trösten eine Heulboje.
5. Sie glauben, Katamaran sei ein Anfeuerungsruf für männliche Katzen.
6. Sie halten Matrosen für besonders potent, weil sie den ganzen Tag in See stechen.
7. Sie wollen mal ordentlich auf die Pauke hauen und gehen auf eine Galeere.
8. Sie fragen im Puff nach den Sex-Tanten
9. Sie suchen auf Ihrem Fernseher den Suez-Kanal.
10. Sie legen Ihr gesamtes Vermögen auf einer Sandbank an.
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Das Lexikon wird ständig erweitert, sobald ein neuer Begriff in den Seiten auftaucht oder ein bischen Zeit übrig ist.



abbacken Geschirr abräumen
achterlastig das Achterschiff liegt tiefer als das Vorschiff
achtern hinten (der hintere Teil eines Schiffes)
aufbacken Geschirr auftragen
aufgeien aufholen
aufklaren aufräumen
aufkommen entgegenkommen ("ein Schiff kommt auf")
aufschießen ein Tau (Seil) spiralartig zusammenlegen
Back der Aufbau über dem Vordeck oder auch der Tisch
Backbord in Fahrtrichtung des Schiffes links
Backschafter er trägt das Essen auf
Barkasse größeres Beiboot
Beaufort Maß für die Windgeschwindigkeit. siehe Wind & Wetter
Bilge Dort sucht der Maschinist zuerst. Raum unter den Flurplatten, in dem sich alle möglichen Flüssigkeiten sammeln.
Boje Fahrwassermarkierung
Bulleye rundes Fenster im Schiff
Chief Bezeichnung für den leitenden Ingenieur
Crew engl. für Mannschaft
dwars quer ab
Etmal in 24 Stunden zurückgelegte Strecke (Tagesreise)
Fender irgendwas federndes, was die Bewegungen zw. Schiff/Schiff oder Schiff/Kaimauer abfängt
Feudel Wischlappen
fieren eine Leine oder Kette mittels Winde oder Handkraft ablaufen lassen
Flurplatten Metallplatten auf denen man im Maschineraum entlanggeht
Gang (engl.) auch eine Bezeichnung für Mannschaft (siehe Crew)
Gräting Lattenrost
Heizer die Maschinisten (Bez. kommt von der Marine)
Heulboje akustische Boje - meist spaßig für Heulsuse (siehe Boje)
Hiev up Heben eines Gegenstandes zum Beispiel das Netz hieven (auch Befehl)
hieven eine Leine oder Kette mittels Winde oder Handkraft einholen und steifholen
Jockel So nennen wir unsere Hilfsmaschinen (-diesel)
Jonas Jemand der für alles Unheil an Bord verantwortlich gehalten wird (böser Geist)
Kimm Horizont
Klüsen spaßig für Augen, eigentlich Öffnungen
Kujambel irgendein undefinierter Mix aus Fruchtsirup und Wasser
Kurrleine Stahltrosse mit der das Netz gezogen wird
Kusenbrecher zackenartiger Schäkelschlüssel mit Hebelarm zum Lösen und festdrehen von Bolzen (siehe Schäkel) - Das Anfertigen diese Riesenschlüssels war die erste Arbeit eines Lehrlings - brrr.
Last Lagerraum(z.B.Bootsmannslast)
Lee dem Wind abgewandte Seite des Schiffes
lenzen Außenbordspumpen von (Bilgen-)Wasser
Luk Öffnung
Luv dem Wind zugewandte Seite des Schiffes
Marlspiker länglicher Dorn zum öffnen von Tauwerk oder Drahtkardeelen. Die Marlspiker mit der flachen Spitze sind für Draht bestimmt.
Messe Aufenthaltsraum - hier wird gegessen oder TV gesehen
Mug große Tasse - meist ein viertel Liter
Niedergang, der die Treppe im Schiff
Pier Hafenmauer
Poller Pfosten zum Festmachen der Leinen
pönen anstreichen
Poop Aufbau auf dem Achterschiff
Prahm Arbeitsschiff mit geringem Tiefgang
Pütz das ist ein Eimer
reffen Segelfläche verkleinern durch teilweises einholen
Rundfuß Produktionsarbeiter
Schäkel U-förmiges Verbindungsglied aus Metall, durch dessen ringförmige Enden ein Bolzen gesteckt wird.
Schapp Schrank oder kleiner Verschlag
Schlingerleisten Leisten am Tischrand, um das Geschirr bei Seegang zu sichern
Schott Trennwand zwischen den Abteilungen des Schiffes, auch Tür
Sextant Winkelmeßinstrument zur Ortsbestimmung
Speigatt Wasserablauf
Spring Festmachleine
Steert Beutel am Ende eines Schleppnetzes
Steuerbord in Fahrtrichtung des Schiffes rechts
törnen drehen
trimmen Umpumpen von Flüssigkeiten, um das Schiff auf ebenen Kiel zu bringen
Typhon auf Motorschiffen mit Druckluft betriebener Schallsignalgeber
Vorreiber Schließhebel am Schott
Wuhling Durcheinander
Zossen abfällig für Schiff
Zubringertrawler (Z-Trawler)
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Der echte Matjes (eine Heringsvariante
Zum Matjes könnte ich jetzt richtig ausholen. Nur soviel: beim echten Matjes bewirken Darmenzyme die Reifung. Dies erreicht man, indem man den Hering nur kehlt. Beim Kehlen werden durch einen kleinen Schnitt (in die "Kehle") nur das Herz und der vordere Teil der Verdauungsorgane entfernt. Der restliche Teil des Darmes, der die wichtigen Enzyme enthält, bleibt im Fisch. Dann wird er mild gesalzen und in Holzfässer eingelegt. Die Reife dauert ca. 5 Wochen bis drei Monate. Wichtig wäre noch, daß der Hering noch keine Laichprodukte (Rogen oder Milch) tragen sollte.
Heute gibt es meist das mit künstlichen Enzymen blitzgereifte (3 Tage!) "Heringsfilet nach Matjesart". Diese Filets dürfen sich nämlich nicht Matjes nennen.
Echter Matjes ist aber teuer und nicht überall zu bekommen. Also will ich es auch nicht zu verbissen sehen. Man sollte aber drauf achten, daß das Fleisch gut durchgereift ist. Also das Fleisch nicht zu hell oder sogar noch ein roter Streifen entlang der Mittelgräte zu sehen ist. Er sollte cremig zart und weich sein. Er ist fast ein bischen schmierig, finde ich. Wichtig ist, daß er einfach gut schmeckt.
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Matjesfilet in saurer Sahne
Ein herrlich einfaches Gericht und wahrscheinlich deshalb so beliebt. Den Matjes mal probieren und dementsprechend ein paar Stunden wässern (evtl. über Nacht).
Soviel saure Sahne in eine Schüssel geben, daß der Matjes später bedeckt ist. Evtl. kann auch Milch ergänzt werden. Dann eine Zwiebel schön würfeln und gut durchrühren. Ich schmecke anschließend noch mit Zucker und Zitrone ab. Manchmal würfel ich auch einen Apfel und gebe ihn mit hinein. Hier gibt es, glaube ich, dutzende Varianten.
Ist der Matjes schön mild geworden, schneidet man ihn klein und gibt ihn in die Sahnesauce. Anschließend noch ein, zwei Stunden ziehen lassen.
Dazu gibt es frische Pelltüften (Pellkartoffeln) mit Butter und Salz oder auch Quark.
Guten Appetit!
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Seefahrt
Joachim Ringelnatz
Wie viele Gedanken begleiten,
Erwartend die Schiffe, hin, her, von Land!

Manchmal gleichen auf See die Zeiten
Dachzimmerchen ohne Wand.

Wenn Schiffe verschollen geblieben,
Untergegangen sind,
Fragt niemand mehr: Welcher Wunsch, welcher Wind
Hat das Schiff in die Ferne getrieben?

Was ist´s, was die Schiffe meistert,
Durch die Möglichkeiten sie leitet?
Der Mut, der den Weltblick begeistert,
Rauhleben, das Kleinblicke weitet.

Mit Ehrlichkeit durch Gefahr. -

Vielleicht ist das morgen nicht mehr.
Doch Seefahrt, wie vordem sie war,
War wunderbar.
Roch nach Gewürzen und Teer.
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Ich möchte mich bei allen treuen Besuchern ganz herzlich bedanken und wünsche allen immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
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