Anfang der 50 jahrewurden wenn überhaupt die Bootsmanöver nach Feierabend oder an Sonntagen gemacht. natürlich ohne Überstunden bezahlung. Es waren noch die schweren Klinkerboote aus Holz.Die Ausrüstung bestand aus unterschiedlichen Riemen .Holzmast samt Segel, einen Treibanker, ein Holzfass mit Trinkwasser, Trockenzwibackin einen Zink-kanister. Unter den Duchten an beiden Seiten waren die Auftriebskörper aus Zinkblech. Die waren nur mit kleinen Holzkeilen befestigt. Die Rettungswesten waren aus Kork und die Rettungringe schwammen zwar waren aber sehr schwer. Falls man davon getroffen wurde ging man sauber ko. Auf einen alten Steamer hatten die Boote eine Schraube, die mit Manneskraft angetrieben werden mußte. Man saaß sich gegenüber und hatte einen Hebel zu betätigen so wie auf einen Hollender oder Draisine. Nur nicht rauf und runter , sondern vor und zurück. Der Hebel war mit einen Gestänge mit der Schraube verbunden und so konnte man das Boot bewegen. Daswar garnicht so übel. Wenn man keine Lust hatte ging man einfach nur mit der Bewegung mit.Wenn aber einige die selbe Idee hatten kam das Boot ja nicht von der Stelle und der Steuermann mußte ein Machtwort sprechen. Dann kamen die Plastikboote anfang der 60 Jahre. Die hatten schon alle einen Motir und die Ausrüstung war auch gut. Angefangen vom Erstehilfekasten über Angel und Zubehör Spiegel, einen Seenotsender usw.Siehe Foto. Aber es gab auch noch unterschiedliche Schwimmwesten an Bord. Siehe Foto. Die Bootsmanöver liefen so ab:wenn am nächsten Tag um 10 Uhr ein Bootsmanöver sein sollte , so wurde das Boot schon am abend zuvor schon ausgeräumt und klar gemacht. Um 10 Uhr liefen dann noch einige Leute zur Bootsrolle um zu sehen wo und was sie machen müßen. Auch gab es immer ein großes Palaver um Kolonne Fress. Der koch meinte immer das Essen müßte um 12 Uhr fertig sein und der Steward sagte immer es käme noch Besuch an Bord. Das man aber 2 Std. später essen kann, darauf sind die nie gekommen.So fanden die meißten Bootsmanöver ohne Kolonne Fress stat. Auch die Heizer, Trimmer , Schmiere, Motorenwärter usw. hatten dann gerade sehr viel zu tun und waren unabkömmlich. für mich waren das keine richtigen Bootsmanöver. Dann kamen die Rettungsinseln. Auch da habe ich einiges zu bemängeln. Uns wurde nie die gelegenheit geboten mal eine Übung mit zu machen.Es soll in Hamburg ja welche gegeben haben. Nun zu meinen richtigen und einzigen Bootsmanöver in meiner langen Fahrenszeit. Ich fuhr auf der ss Kalö einen Dänen von der Reederei Christian Jensen Copenhagen. Wir waren auf der rReise nach Südamerika. Hinter den Azoren mitten auf dem Atlantik. Gegen Mittag gab es ein Signal das keiner von uns so richtig einordnen konnte. Dann der Ruf von der Brücke Mann über Bord Mann über Bord. Alles lief zur Reling und Schrien wild durcheinander
wer und wo.Ich muß zu meiner Schande eingestehen ich auch. Der Kapitän holte uns alle aufs Bootsdeck und fragte :ist dann keiner auf die Idee gekommen einen Rettungsring ins Wasser zu werfen . Denn es könnte ja auch ein Nichtschwimmer sein und ausserdem würde man die rote Farbe und die brennende Lampe in der Dünung leichter sehen und finden. In der Zwischenzeit hatte der Steuermann den sogenannten Wilhemschen Bogen eingeleitet. Es ist ein Steuermanöver das man immer zum Ausgangspunkt des eingeleitenen Manöver zurück kommt. Dann kam das Komando Boot zu Wasser. Einige liefen natürlich wieder durcheinander. Aber da ja alle von Deck dabei waren ging es zur freude des Kapitäns doch sehr schnell. Ich kann nur sagen es ist nicht leicht einen Menschen oder wie in unseren Fall einen Gegenstand bei leichter Dünung zu finden und zu bergen. Von oben an Deck sieht es ganz anders aus.Das Bootsmanöver im Atlantik habe ich nie vergessen und es war mir eine große Lehre. Dank an Kapitän P. O. Parkes.
Seemannserlebnis meines Ex-Mannes
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