Samstag, 14. Februar 2009

Nuklear Schiff N.s.Otto Hahn Äquatortaufe

Die Äquatertaufe auf der N.S.Otto Hahn auf der Reise 1971 nach
Argentinien
Buenos Aires liegt am Río de la Plata, einer trichterförmigen Mündung der Flüsse Río Paraná und Río Uruguay in den Atlantik, an der Ostküste des südamerikanischen Kontinents durchschnittlich 25 Meter über dem Meeresspiegel .
Hier übergebe ich Gerade mein Testament
Am Abend vor der Taufe ,mußten wir unsere Testamente abgeben.Monika hatte
einen Unterrock voller Verse beschrieben.Ich hatte einen 1,20 meter großen Bogen voller

selbst gemachten versen gemacht.Jeder hatte sich was einfallen lassen..Da saßen wir nun,

jeder hatte sich auf Kleidung Arme und Beine, Bauch oder Rücken Protestverse gemalt.


Am Vorabend der Äquatortaufe kommt der Petrus von neptun und übergibt dem Kapitän

einen Sack voll Meeressalz.Symbolisch übergibt der Kapitän Neptun die Schlüsselgewalt des Schiffes.Er überreicht einen großen Schlüssel.

Vor der Taufe kam Neptun mit seinem Gefolge.Doktor Med.Killer und Schwester Robusta
an Bord.


Haben mich erst mal zum meer umgedreht,denn wir wurden mit Deckverschläuchen bespritzt




Da sieht man doch,was für eine Angst wir hatten,oder?





Da waren wir eingefangen von Neptuns Polizei und wurden hinter Gittern gehalten.





Wir hatten alle Angst







Neptun und seine Frau Tetes















Da war er nun unser Pastor









Da bekam ich mein Fett weg.Armes Opfer Eva




















Auf dem Weg zur ÄquatortaufeDie Äquatortaufe ist eine alte Seefahrertradition. Jeder echte Seemann wird getauft, wenn er zum ersten Male den Äquator von Norden nach Süden überquert. Dabei wird er gesäubert von dem Staub der nördlichen Hemisphäre, die im Gegensatz zur südlichen Halbkugel den größten Teil der Landmassen und der Landbewohner beherbergt. Der Meeresgott Neptun und sein Weib Thetis achten peinlichst darauf, dass ihr Reich nicht verunreinigt wird. Sie besuchen jedes Schiff, das sich dem Äquator nähert, mit einer Schwadron von Kriegern und Polizisten, samt einem Hofstaat bestehend aus Dienern, Ärzten, einem Prediger, Notar, Sterndeuter, Stahlenschützer und einem Barbier. Die Polizisten fangen im Morgengrauen die Ungetauften der Schiffsbesatzung ein und werfen sie ohne Frühstück und Erbarmen in eine Frachtluke, wo sie bis zum späten Nachmittag unter der Hitze der Äquatorsonne schmachten und sich ihrer Sünden erinnern sollen - bis jeder einzelne aufgerufen und zur Äquatortaufe wieder ans Tageslicht hochgehievt wird. Das Foto zeigt einen der widerwärtigsten Täuflinge unterwürfig auf allen Vieren kriechend auf dem Weg in sein Schicksal.











Auf dem OperationstischGefesselt auf dem Operationstisch wird der Täufling von allen mitgebrachten Krankheiten der nördlichen Halbkugel gereinigt. Dafür sorgt ein geschultes Ärzteteam aus dem Gefolge des Neptun, das durch vielfältige äußere und innere Anwendungen den Kandidaten zu seinem Heil verhilft. Wir Frauen bekamen auch noch Anty Babypillen verabreicht.Beißende Rezepturen aus Meeresfauna und -flora werden dem Täufling eingeflößt, um jegliche Krankheitskeime von innen zu besiegen und die eigenen Abwehrkräfte für das Leben in den südlichen Gefilden zu stärken. Um auch von außen die Krust selbst der hartnäckigsten Bakterien zu zerstören, wird er gesalbt mit frisch gewonnenem Haifischblut und Fangopackungen, soeben importiert vom Meeresgrund. Öl längst versunkener Tankschiffe wird zur Desinfektion aufgetragen. Um die Wirkung zu beschleunigen und den Dreck abzuschütteln, wird der Körper mit ein paar gekonnten Hieben und Schlägen ausgeklopft. Da hilft weder Zetern noch Klagen. Da hilft nur eins: eine großzügige Spende an das durstige Ärzteteam. "Wieviel Kisten willst Du spenden?" - "Eine ..." - "Was, nur eine, Du elender Geizkragen?" - "Au! Nein, nein, zwei ... zwei Becher Ziegenmilch!"


























Beim StrahlenschutzNeptun weiß um die Bedeutung eines Atomschiffes. Flugs bringt er aus den Meerestiefen eine Kabine mit, um darin die Strahlenbelastung eines jeden Taufkandidaten zu messen. Dazu tritt der Taufkandidat vorsichtig auf die gereinigten Bodenplatten der Kabine und umklammert mit den Händen die Stahlgriffe, bevor der Strahlenschützer langsam den Schalter für die Messung hochfährt. (Vorsicht Hochspannung ;-)Die Messung zum Strahlenschutz ist ganz einfach: Zappelt der Taufkandidat beim Hochfahren der Spannung zu sehr oder läßt er gar die Haltegriffe los, dann ist er mit den Strahlen des Atomschiffes verseucht und kann keinen Eingang in die südliche Hemisphäre finden. Hat er gegen einen kleinen Obulus den Strahlenschützer jedoch sanftmütig gestimmt, dann dreht dieser den Schalter nicht ganz so weit auf, und die Messung geht ausnahmsweise einmal glimpflich vonstatten.














Beim Barbier Zur würdigen Taufe gehört natürlich auch ein schönes Outfit. Darauf legen Neptun und sein Weib Thetis ganz besonderen Wert. Zu diesem Zweck wird der Täufling zum Barbier geführt. Um die Füße des Täuflings ist eine Schlinge gelegt, die nur kleine Schritte erlaubt. Nicht daß er auf die Idee käme wegzulaufen - nein, er sieht ja nichts mehr, da seine Augen noch von den Applikationen des Ärzteteams zugekleistert sind. Beim Barbier wird er auf einen Thron bugsiert, der auf einem Brett über dem Swimmingpool des Schiffes ragt, dem Ort der eigentlichen Taufe. Der Barbier erkundigt sich nach den Wünschen für die Frisur und den Bart und schlägt im rechten Moment mit dem Quast zu, so daß der Rasierschaum bis in den Hals dringt. Aber dann geht es schon ab in die Tiefe. Das Brett mit dem Friseurstuhl kippt nach unten, und der Täufling rücklings in die Fluten des Swimmingpools, wo er von einem begeisterten Täuferteam erwartet wird. Hier zahlt sich auch die Schlinge um die Füße aus, die die Beine automatisch nach oben in Position bringt, so daß die Täufer nur noch den Kopf des Täuflings in die farbige Brühe tauchen müssen. Beim Luftschnappen nimmt man soeben noch die Frage wahr, wie groß denn die Spende sei. Was, eine Kiste nur? Dann geht es vor dem Einatmen wieder zurück in das Taufwasser - bis man schließlich gesäubert vom Staub der nördlichen Halbkugel, aber auch entledigt jeden Barvermögens, dem Taufbecken endlich entsteigen darf.














Bei der Göttin ThetisDie Äquatortaufe ist geschafft. Man fühlt sich frei und neu geboren, sozusagen einer neuen Familie zugehörig. Zum Abschluß des äquatorialen Ritus heißt es nur noch, einen Besuch beim Meeresgott Neptun und seinem Weib Thetis abzustatten. Neptun läßt durch seinen Notar den Taufschein aushändigen, der attestiert, daß man nun frei und unter seinem persönlichen Schutz alle Gewässer südlich des Äquators befahren darf - für die jetzige Reise und alle weiteren dieses Erdenlebens. Thetis hingegen drängt auf einen etwas ausgeprägteren Liebesbeweis. Sie erwartet, daß man die Schwanzflosse ihres Fischleibs küßt, die mit einer Marinade aus dem bekannten Haifischblut und allerlei Kleingetier der südlichen Meeresfauna verziert ist. Ihre Diener und Polizisten achten darauf, daß man mit seinem Ehrbeweis nur nicht zögerlich ist. Es ist die letzte Chance, seine Spende an das durstige Gefolge großzügig aufzurunden.















Zum Abschied noch ein Fisch zur NachspeiseEr zappelt noch.


































Auch Engelchen ... ... müssen leiden.


















Eine kleine Variante auf dem OperationstischEine kleine Variante hat sich 1975 auf dem Operationstisch der Äquatortaufe vollzogen. Da entkommt auch der stärkste Taufkandidat nicht mehr. Das verursacht weniger Stress bei den Täufern und somit auch bei den Täuflingen. Darauf legt Neptun in Hinblick auf die Dienstleistungsgesellschaft immer größeren Wert.






































Aus Täuflingen werden TäuferWaren wir gerade erst Täuflinge, so sind wir bei der nächsten Äquatorüberquerung zu Täufern berufen. Das macht besonders viel Spaß, auch wenn wir der Illusion beraubt werden, Neptun wäre mit seinem gesamten Gefolge aus dem Meer entstiegen.




















Besonders die weiblichen Taufkandidaten benötigen eine fürsorgliche Schönheitspflege, bevor sie ins Taufbecken schweben.




















Nach großer FahrtBye, bye, Otto Hahn.
Nach ca. zehn Jahren wird sie im Januar 1979 als Kernforschungsschiff stillgelegt.
Nach dem Ausbau des Kernenergie-Reaktors wurde das N/S Otto Hahn 1982/83 zu einem Containerschiff mit Dieselmotor umgerüstet. und erhielt zunächst den Namen "TROPHY", dann die Charternamen "NORASIA SUSAN" 1983, "NORASIA HELGA" 1985.









































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